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Albert Birkle

Albert Birkle 21. April 1900 in Berlin - 29. Januar 1986 in Salzburg

Lehre als Dekorationsmaler im väterlichen Betrieb. Ab 1918 studiert er an der Hochschule der Bildenden Künste in Berliner-Charlottenburg bei Ferdinand Spiegel und Paul Plontke. Als jüngstes Mitglied findet Birkle 1923 Aufnahme in der "Berliner Sezession" und ein Jahr später in der von Max Liebermann als Präsident geleiteten "Preußischen Akademie der Künste".

Während dieser Studienjahre formt er einen religiös-sozialkritischen Realismus mit neusachlichen Zügen aus, der vor allem in seinen eigenwilligen Charakterköpfen karikaturistische Momente annimmt. 1924 heiratet Birkle die Kunstgewerblerin Elisabeth Starosta.

Nach dem Hochschulabschluss wird er Meisterschüler von Prof. Arthur von Kampf an der Preußischen Akademie der Künste. 1927 erste Einzelausstellung in der Galerie Hinrichsen. Im selben Jahr lehnt Birkle die Berufung an die Königsberger Akademie ab, um Aufträge für kirchliche Wandmalereien ausführen zu können.

1932 Umzug nach Salzburg. In den 1930er Jahren verlieren sich in Birkles Werk die sozialkritisch zugespitzten Tendenzen; Landschaften und Industriemotive werden stimmungshafter und monumentaler. Dieselben Bilder, mit denen der Künstler 1936 Deutschland auf der Biennale in Venedig vertritt, werden 1937 vor Ausstellungseröffnung im Haus der Deutschen Kunst in München entfernt und weitere Werke aus öffentlichen Sammlungen als "entartet" beschlagnahmt.

Als der Zweite Weltkrieg ausbricht, meldet sich Birkle freiwillig zum Reichsarbeitsdienst, wodurch ihm vorübergehend der Militärdienst erspart bleibt. Als Kriegsmaler führt der überzeugte Pazifist einen Freskoauftrag in der Kaserne in Glasenbach aus und wird als Kriegsberichterstatter nach Frankreich geschickt.

1946 erhält Birkle die österreichische Staatsbürgerschaft und wirkt in seiner neuen Wahlheimat vor allem als religiöser Glasmaler, der in der Anwendung der aus Frankreich kommenden "Dalleglas-Technik" neue Wege beschreitet. 1958 wird Birkle der Professorentitel verliehen. Die 1950er und 1960er Jahre sind erfüllt von einem intensiven Schaffen auf dem Gebiet der Glasmalerei. Es entstehen zahlreiche bedeutende Werke und Fensterzyklen religiös-dekorativer Prägung. Im expressiven malerischen und zeichnerischen Spätwerk greift Birkle, sich als "Chronist der Zeit" verstehend, auf frühere Motive der 1920er und 1940er Jahre und deren sozialkritische Tendenzen zurück und in seinen biblischen Darstellungen findet sich das Mittel des kritischen Zeitkommentars wieder.

Bekannt sind seine vielen kirchlichen Glasfenster, z.B. in der evangelischen Christuskirche oder der Bürgerspitalskirche St. Blasius in Salzburg sowie in Graz, in Dornbirn-Rohrbach St. Christophorus, in der Konstanzer Maria Hilf Kirche, für die Kirchen von Herrenberg und Weitingen, und auch in der National Cathedral in Washington, D.C.

 
       

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