Martin Häusle 5. Dezember 1903 in Satteins - 10. April 1966 in Feldkirch. Martin Häusle, der schon in seiner frühesten Jugend zu malen und zeichnen begann, studierte zunächst an der Malschule von Toni Kirchmayer in Innsbruck und von 1927 bis 1930 bei Professor Ferdinand Andri an der Kunstakademie in Wien.
1931 kehrte er in seinen Heimatort Satteins zurück.Hier entstanden hauptsächlich Druckgrafiken und Landschaftsbilder. Die Fresken in der Kirche in Lech am Arlberg (1932) und die Farbfenster für die Kirche in Zürs (1936) waren seine ersten öffentlichen Aufträge.
Von 1938 bis zu seinem Tod 1966 lebte und arbeitete er in seinem Atelierhaus am Margarethenkapf in Feldkirch. In den Kriegsjahren konnte sich Martin Häusle als relativ freier Maler betätigen. Während dieser Zeit - er war beim Zollgrenzschutz in den Bergen zur Schweizer und Liechtensteiner Grenze eingesetzt - entstanden viele seiner Landschaftsbilder und Aquarelle.
Nach 1945
folgten Aufträge für Farbfenster und Großfresken im
In- und Ausland.
In dieser Zeit entstanden außerdem große Portraits und Landschaften.
1947 erhielt er den Großen Österreichischen Staatspreis für Malerei.
Seine Bedeutung
für die österreichische Kunst unterstreichen seine Teilnahmen
an den Biennalen in Venedig (1950) und Menton (1951).
Das Fürstentum Liechtenstein beauftragte ihn in der Folgezeit mit
der Gestaltung von Briefmarkenserien.
In den letzten
Jahren seines Schaffens erhielt Martin Häusle hauptsächlich
große Aufträge für Farbfenster und Glasmosaiken. Er
beschäftigte sich aber weiterhin intensiv mit zahlreichen grafischen,
zeichnerischen und malerischen Techniken.
Darüber hinaus entstanden farbintensive Lanschaftsbilder und Portraits
aus der näheren familiären Umgebung.
Sein eigenwillig gestaltetes Atelierhaus, ein ehemaliges Palmenhaus im denkmalgeschützten Park des Margarethenkapf, dessen Kuppeln Martin Häusle 1962 in Alufolie hüllte und dessen Wände er mit Fresken und Mosaiken gestaltete, sorgte in dieser Zeit für großes Aufsehen. Martin Häusle starb völlig unerwartet in den frühen Morgenstunden des Ostersonntags am 10. April 1966.
DIE WICHTIGSTEN ARBEITEN FÜR DEN ÖFFENTLICHEN RAUM
1933 „Tobias und der Engel“, Fresko LECH
1936 Farbfenster Christkönigskirche ZÜRS am Arlberg
1946 Monumentalfresko und Farbfenster, St. Leonhard, VILLACH
1946 Farbfenster St. Ulrich, GÖTZIS
1948 Monumental-Fresko MAUREN, Fürstentum Liechtenstein
1954 Farbfenster Priesterseminar INNSBRUCK
1954 Fenster Pfarrkirche Maria Mutter der göttlichen Gnade, WIEN - LIESING
( Rundbau, Architekt Robert Kramreiter )
1957 Farbfenster Pfarrkirche zur Hl. Familie, FELDKIRCH - TISIS
1958 Farbfenster Pfarrkirche Herz-Jesu, BREGENZ
1959-1961 Farbfenster Dom St. Nikolaus, FELDKIRCH
1964 Betonglasfenster in Farbe Bruder-Klaus-Kirche in DORNBIRN-SCHOREN
1962 Bedeckung des Kuppeldachs des Palmenhauses mit Aluminiumfolie
1962-1965 Farbfenster Pfarrkirche Maria Königin des Friedens, FELDKIRCH - LEVIS
1965 Farbfenster Pfarrkirche zum Hl. Sulpitius, FRASTANZ
1965-1966 Farbglasfenster Kathedrale St. Florin VADUZ, FÜRSTENTUM LIECHTENSTEIN
Die Fenster der Taufkapelle wurden von Martin Häusle noch selbst zu Ende geführt,
ebenso das Fenster über dem Eingang.
Die sechs grossen Fenster in der Apsis hat Martin Häusle in den Monaten vor seinem
plötzlichen Tod am Ostersonntag den 10. April 1966 zum Teil noch selbst fertiggestellt.
Seine Tochter, die akad. Malerin Margarete Ruiter-Häusle hat diese Arbeiten später
vollendet.